Wie(so), weshalb, warum?!

Wie(so), weshalb, warum?!

16. September 2023

Herzlich Willkommen!

 In diesem Blog behandle ich das Thema Meisterschule und nehme euch ein wenig auf dem fast einjährigen Weg mit, den ich nun gehe. Mein Ziel ist es Einblicke in den Ablauf des Meisterlehrgangs zu geben, den ich nun besuche. Einblicke, die vielleicht fachlich etwas tiefer gehen und vor allem einfach persönlicher sind. Ich möchte dir mehr Gründe geben, es selbst zu wagen, wenn du mit dem Gedanken spielst. Auch zeigen, wie ich es geldtechnisch machen werde. Und natürlich ist das hier für alle die mich persönlich kennen und mal von mir hören wollen.

Viel Spaß!

 

Für den Anfang geht es erstmal an ein paar einleitende Themen – Gedanken oder Fragen, mit denen auch du dich vor Besuch einer solchen Fortbildung auseinandersetzen solltest. Wer bin ich, was habe ich für Voraussetzungen und warum mache ich meinen Meister? Diese Fragen beantworte ich zunächst, und zeige zudem auf, was es in der Vorbereitungsphase noch alles zu beachten gibt.

Das ist natürlich sehr individuell und hier logischerweise sehr auf mich gemünzt. Du musst einfach gucken, wie z.B. für deinen Lehrgang die Aufnahmevoraussetzungen sind oder auch das Thema Aufstiegs-Bafög in deinem Bundesland klären… Keine Sorge: das findest du alles heraus.

 

Welche Vorkenntnisse, Erfahrungen bringe ich mit?

 Wie du vielleicht weißt, bin ich seit 2022 Gesellin im Goldschmiedehandwerk. Ich habe meine Ausbildung im dualen System im wunderbaren Bremen in einer noch wunderbareren Goldschmiede gemacht. Ich würde meine Ausbildungszeit als sehr gelungen bewerten – im Gespräch mit anderen Lehrlingen hat sich für mich einfach rauskristallisiert, dass ich wirklich umfassendes Wissen und Fertigkeiten vermittelt bekommen habe. Im Bereich der Anfertigung fühle ich mich sehr sicher, aber auch im Umgang mit Kunden und Kalkulation etc. - sozusagen so sicher, dass daraus direkt eine Gewerbeanmeldung und daraus dann stetig diese Webseite mit all den Dingen die ich tue, resultierte. Zwischen Gesellenprüfung und dem Beginn der Meisterschule liegt nur mehr als etwas ein Jahr. Und das nutzte ich und arbeitete in meiner wunderbaren, dörflichen Heimat in einem wunderbaren, familiären Schmuck- und Uhrengeschäft. Dort bestand meine Arbeit dann überwiegend aus Reparaturen. Etwas, das ich in der Ausbildung in dem Maße nie hatte machen müssen, mich aber handwerklich ganz klar noch ein Stück besser gemacht hat. 

Und nach meinem ersten Messebesuch (Inhorgenta 2023) hat mich dann die Sehnsucht nach Herausforderung und neuen Eindrücken gepackt. So sehr, dass ich mich kurzerhand, aber fristgerecht in München bewarb.

 

Warum gehe ich (jetzt) zur Meisterschule?

 Erstmal weiß ich genau, dass dieser Beruf immer Teil meines Lebens sein wird. Ich finde ich bin für nichts anderes so gut geeignet, wie zum Schmuck machen und wäre auch in keinem anderen Handwerk so glücklich. Deshalb war für mich klar, dass ich früher oder später den Meistertitel anstreben werde.

Warum also früher?

Hier meine persönlichen PRO-Meister-früh-machen Argumente:

  • Ich bin gerade aus der Schule raus, Lernen und Unterricht durchhalten fällt mir jetzt noch wesentlich leichter.

  • Ich bin unverheiratet und habe noch keine Kinder.

  • Ich fühle mich bereit.

  • Ich möchte mein Wissen, gerade in den Themenbereichen Betriebsführung und BWL etc. erweitern, um meine kleingewerbliche Tätigkeit selbstbewusster und richtiger zu machen und anschließend gezielter den Schritt in Richtung vollständige Selbstständigkeit gehen zu können.

  • Ich möchte eigentlich irgendwann auch mal ausbilden.

  • Ich möchte meine praktischen Fähigkeiten nochmal gezielt verbessern und dazulernen.

Hier meine persönlichen KONTRA-Meister-früh-machen Argumente:

  • Mehr Berufserfahrung ist vielleicht besser, gerade auch um handwerklicher noch sicherer und auch schneller zu sein.

  • Werden junge Meister ernst genommen?

Es hilft da sehr das Gespräch mit Menschen zu suchen, die einen entweder gut kennen oder selbst ihren Meister gemacht haben. Gerade als Frau hilft auch besonders die Erfahrung anderer Frauen. Den Aspekt Familie und die damit einhergehende Zukunft, wenn er denn für einen eine wichtige Rolle spielt, darf man nicht vergessen. Ich finde man sollte sich seine Unabhängigkeit immer wahren und sich ein Leben aufbauen, das einem sowohl die Erfahrung Familie ermöglicht, als auch den Aufbau einer beruflichen Karriere.

Am Ende entscheidest aber ganz du selbst, was du machst. Und da solltest du dir nicht mehr reinreden lassen! Nur deine Meinung zählt und nicht die anderer Leute. Wichtig ist, dass du weißt warum und wofür, dann bestreitest du deinen Weg erfolgreich.

Welche Meisterschule habe ich gewählt, und warum?

Auch da musst du dich wieder individuell Fragen, was dir wichtig ist. Für mich waren der Standort und der Zeitraum von eben knapp einem Jahr ausschlaggebend, auch die wirklich vergleichbar geringen Kosten, die moderne Werkstatt und die dazugehörigen, fordernden Lehrkräfte.

Was einem bei einer einjährigen Vollzeitmaßnahme bewusst sein muss, ist der Fakt, dass man permanent lernt und ganz viel Input auf einmal und schnell kommt, der dann zum Prüfungszeitpunkt einfach sitzen muss.

 

Wie habe ich mich beworben und was kam noch vor dem ersten Schultag auf mich zu?

Ich habe eine offene und ehrliche Bewerbung geschrieben, schön gestaltet und vollständig. Mein Ziel war es zu zeigen wer ich bin, was ich schon kann und was eher nicht und warum ich dorthin möchte. Dann habe ich mich schlau gemacht über alles was bei einer eventuellen Zusage auf mich zukäme. Nicht alles kann man schon erledigen, aber man kann immer vorbereitet sein.

  • Wohnung

    • Wohnheim oder WG   (Kosten)

  • Geld

  • fristgerechte Kündigung und Arbeitslos melden

  • Krankenversicherung

  • Umzug planen

 

Bei mir ist, was die Zusage betrifft, lange nichts passiert. Und dann kam plötzlich alles auf einmal und das in unfassbar kurzer Zeit. Ich habe mir immer vor Augen gehalten, dass andere durch den Dschungel der Bürokratie auch durchgefunden haben. So lästig die Kommunikation mit den Ämtern auch sein mag, gerade was das Bafög (Aufstiegs – Bafög) betrifft, muss man sich immer bewusst machen, dass es wirklich sehr gut ist, dass es sowas gibt. Und je länger man sich mit der Materie befasst, desto mehr durchdringt man sie. Und am Ende siegt die Kommunikation, Ehrlichkeit und die Freundlichkeit. Anzuerkennen, dass man selbst und andere eben nur Menschen sind und auch Fehler machen, gibt einem wieder Ruhe und neue Kraft für die nächste Hürde.

Meine Wohnung war auch viel Glückssache, aber das Internet hat mir nach einiger Recherche eine Wohnheimliste für München ausgespuckt, die ich systematisch abarbeitete, so lange, bis ich glücklicherweise fündig wurde.

Man darf über die ganze Situation auch mal jammern, aber vor allem muss man dann handeln. Niemand nimmt einem das ab. Niemand kommt daher und gibt dir einen Wohnungsschlüssel oder Geld, ohne das man was dafür tut. Und es gibt immer irgendwie einen Weg. Wie gesagt: andere haben es vor dir auch geschafft.

Bei ernsthaftem Interesse kannst du mich gerne per Mail kontaktieren, wenn du konkrete Tipps haben willst.

Nächstes Mal schneide ich dann die ersten Tage an und wie ich gemerkt habe, dass ich viel gar nicht weiß, aber das gar nicht schlimm ist.

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Meisterschule Eintrag 2 - Es und was ist möglich?!